Eine Reliquie vermeintlicher Wutsucht

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Der Gipsabdruck der Hirnschale Ferdinand Raimunds mit phrenologischen Beschriftungen (Foto: Rollettmuseum Baden)

Am Welt-Tollwuttag, dem 28. September des Jahres 2008, wurde Österreich zum tollwutfreien Gebiet erklärt. Über Jahrtausende hinweg führte diese von Wild- und Haustieren auf den Menschen übertragene Virus-Infektion, die auch als Wutsucht, Hundswut, Wasserscheu oder Rabies bezeichnet wurde, fast unweigerlich zum Tod. In Österreich machte sich der Militärarzt Matthäus Mederer (1739–1805), der sich unter anderem intensiv mit der Bekämpfung von Tollwut beschäftigt hatte, im wahrsten Sinn des Wortes einen Namen, als ihn Kaiser Joseph II. 1789 mit dem Prädikat Edler von Wuthwehr versehen in den erblichen Adelsstand erhob. Sein Sohn, General Conrad von Mederer Edler von Wuthwehr (1781–1840), war der bekannteste Träger dieses Titels. So verdienstvoll die Bemühungen von Matthäus Mederer Edler von Wutwehr auch waren, konnten sie jedoch einen zeitgenössischen prominenten Wiener Bürger nach einem Hundebiss nicht von einem Suizidversuch abhalten.Weiterlesen »